Willkommen bei dem ultimativen Nähkurs für Anfänger, dein schneller Einstieg zum Nähen lernen!
Gründe, warum du hier richtig bist:
1. Du willst Nähen lernen.
2. Deine Nähkenntnisse vertiefen.
3. Dein Wissen, als Nähprofi überprüfen.
4. Dich davon überzeugen, dass dies auch wirklich der ultimative Nähkurs für Anfänger ist.
5. Oder Pinterest hat dich mit schönen Bildern hierhergeführt. (Was ein absolut triftiger Grund ist.)
Du möchtest alles über deine Nähmaschinen lernen? Dann bist du hier richtig, denn wir möchten dir alles beibringen. Mit begleitenden Videos lehren wir dir das A und O der Nähmaschine und lassen dich von einem absoluten Anfänger zu einem Nähprofi werden. Der Kurs ist in drei Bereiche geteilt:
Teil 1: Die Anatomie deiner Nähmaschine
Um Nähen zu lernen und sich dabei sicher zu fühlen, ist es besonders wichtig, alle Teile deiner Maschine und deren Funktionen zu kennen. Das ist die Basis von allem und hilft dir Blogbeiträge und Tutorials zu verstehen oder die richtigen Worte zu finden, wenn deine Maschine gewartet werden muss. Wir verwenden eine Brother XL-2600i – eine großartige Nähmaschine für Anfänger. Aber die meisten Nähmaschinen sind ähnlich aufgebaut, sodass du das Wissen aus diesem Kurs auf die meisten Maschinen übertragen kannst.
Teil 2: Erste Schritte beim Nähen
Dieser große Bereich beinhaltet alle Grundlagen, die du zum Nähen brauchst. Wir leiten dich durch das Aufspulen des Unterfadens, das Einlegen der Spule und das Einfädeln des Oberfadens. Dann zeigen wir dir die am häufigsten verwendeten Arten von Stichen: Gerad-, Zickzack- und Steppstich.
Teil 3: Fehlerbehebung
Läuft die Maschine, ist alles gut. Treten Probleme auf und man weiß sich nicht zu helfen, kann man schon mal den Geduldsfaden beim Nähen verlieren. Wir zeigen dir die 3 häufigsten Probleme und wie man sie schnell behebt. Gehe der Reihe nach oder springe zu dem Teil, der für dich interessant ist. Sobald du alle 3 gelesen und/oder angesehen hast, beherrschst du deine Maschine sicher und kannst durchstarten!
Teil 1: Die Anatomie deiner Nähmaschine
Wir haben ein PDF mit einer Übersicht alle Nähmaschinenteile vorbereitet. Drucke das Dokument aus und hänge es in deinen Nähbereich auf. Verwende die Übersicht begleitend für diesen Kurs und den dazugehörigen Videos.
Wir beginnen auf der rechten Seite unserer Maschine …
Handrad
Das Handrad ist der große Drehknopf auf der rechten Seite der Maschine. Mit dem Rad kannst du Stiche per Hand nähen, die Nadelhöhe einstellen oder die Nadel absenken, wenn du mit dem Nähen anfängst. Das Rad wird immer nach vorne gedreht.
Spulenvorrichtung
Die Spulenvorrichtung wickelt den Faden auf die Spule auf. Die Aufspulvorrichtung muss nach rechts einrasten, um den Spulenmotor zu aktivieren. Sobald die Spule voll ist, stoppen die meisten Maschinen automatisch.
Garnrollenstift
Der Garnrollenstift hält die Garnrolle beim Nähen oder Aufwickeln der Spule fest. Der Halter kann vertikal wie bei unserem Modell (Brother XL-2600i) liegen, aber auch horizontal. Mit einer Fadenablaufscheibe wird die Garnrolle gehalten. Manche Halter befinden sich im abnehmbaren Zubehörfach auch Anschiebetisch genannt.
Fadenführung
Die Fadenführung nennt man das ganze System, das den Faden durch die Maschine führt und beim Nähen die richtige Spannung sicherstellt. Eine Reihe verschiedener Vorrichtungen wie Scheiben und Führungen halten den Faden straff und auseinander. Jede Nähmaschine hat eine Anleitung, die dir zeigt, wie du den Faden einfädeln und durch Fadenhebel und Führungen ziehen kannst.
Fadenhebel
Der Fadenhebel ist aus Metall und Teil der Fadenführung. Er zieht den Faden von der Spule durch die Maschine. Der Faden wird über die Fadenführung durch den Fadenhebel eingefädelt.
Fadenspannungsregler
Der Fadenspannungsregler ist ein Teil der Fadenführung. Der Regler aus Metall, oben links an der Maschine, hält die korrekte Fadenspannung beim Nähen aufrecht. Der Faden ist in der runden Spannungsscheibe eingeklemmt, während er sich durch die Maschine bewegt.
Nähfuß
Der Nähfuß ist der abnehmbare Metallfuß, der den Stoff mithilfe des Transporteurs durch die Maschine bewegt. Bleiben wir bei der Analogie „Fuß“. Den oberen Teil kann man als „Knöchel“ bezeichnen. Er bleibt an Ort und Stelle und ist mit einer Schraube befestigt. Es gibt verschiedene Füße wie Geradstich-, Knopfloch- und Blindstichfuß. Senkst du den Nähfuß ab, rastet das Spannsystem ein, um den Stoff gegen den Transporteur zu drücken. Eine Mechanik am Nähfuß macht das Lösen und Auswechseln schnell und einfach.
Nähfußhebel
Der Nähfußhebel befindet sich entweder an der Seite der Maschine, wie bei unserem Modell, oder an der Rückseite. Mit dem Hebel kannst du den Fuß anheben und absenken. Ist der Fuß gesenkt, wird der Stoff gegen den Transporteur gedrückt, wodurch der Stoff vorwärts bewegt und die Spannung reguliert wird, damit der Faden sich nicht verwickelt und in der richtigen Spannung bleibt.
Nadel
Was wäre eine Nähmaschine ohne eine Nadel? Die Nadel mit dem Oberfaden dringt durch den Stoff in den Spulenbereich. Der Oberfaden wird vom Greifer erfasst und zieht den Oberfaden, der eine Schlinge bildet, nach oben und ein Stich entsteht.
Es gibt viele Arten und Größen von Nadeln. Welche Nadel du benutzt, ist abhängig von dem Stoff, mit dem du nähst. Nadelgrößen reichen von 60 bis 110 und je kleiner die Zahl, desto dünner die Nadel. Größere Nadeln sind für dickere Stoffe wie Jeans geeignet und es gibt spezielle Nadeln für Materialien wie Leder und Jeans. Nadeln für dehnbare Stoffe wie Jersey haben eine Rundspitze anstatt einer Schneidspitze. Gut ist, wenn du immer eine Packung unterschiedlicher Nadeln zur Hand hast.
Nadelklemme mit der Schraube
Die Nadelklemme mit der Schraube hält die Nadel fest. Löse die Schraube, die sich an der Seite befindet mit einem kleinen Schraubendreher oder einem Geldstück. Das Auswechseln der Nadel beleuchten wir intensiver in Teil 3: Fehlersuche.
Automatischer Nadeleinfädler
Der automatische Nadeleinfädler greift den Faden und zieht diesen durch das Nadelöhr für dich. Ein echter Segen, da das Einfädeln nicht immer einfach ist. Über diese hilfreiche und einfach zu bedienende Funktion sprechen wir in Teil 2: Erste Schritte Nähen.
Transporteur
Als Transporteur bezeichnet man die Metallträger unter der Nadel, die den Stoff durch die Maschine schieben. Die Träger drehen sich, wenn sich die Nadel hebt und senkt und ziehen so den Stoff durch. Die eingestellte Stichlänge beeinflusst, wie viel Stoff bei jeder Umdrehung durch die Maschine gezogen wird.
Stichplatte
Die Stichplatte ist die Metallplatte, in der der Transporteur liegt. In der Mitte befindet sich ein Loch, durch das die Nadel sticht. Auf der Platte sind meist Abstandslinien zur Nadel zu finden, die dir die Breite der Nahtzugabe zeigen.
Spulenfach mit Abdeckung
Im Spulenfach steckt die Spule, die den Oberfaden mit der Nadel verbindet. Durch eine ausschiebbare oder abnehmbare Abdeckung kannst du die Spule einfach einsetzen oder austauschen. Um deine Maschine zu pflegen, reinige die Spulenkapsel regelmäßig. Wenn im Zubehör kein Pinsel enthalten ist, kannst du auch einen Schminkpinsel benutzen, um Staub und Schmutz zu entfernen.
Stichwähler
Mit dem Stichwähler stellst du die unterschiedlichen Stichtypen ein. Die Brother XL-2600i hat ein Einstellrad, manche auch Tasten. Die meisten Maschinen haben Standardstiche wie Gerad-, Zickzack- und Knopflochstich und Variationen von Standardstichen und Spezialstichen, die einen individuellen Nähfuß erfordern.
Stichlängen Einstellrad
Mit dem Stichlängen Einstellrad stellst du die Länge der Stiche ein. Der Transporteur bewegt entsprechend der Stichlänge eine bestimmte Menge an Stoff durch die Maschine. Bei unserer Maschine stellst du die Länge mit dem grauen Ring, der sich hinter dem weißen Rad befindet. Eine längere Stichlänge bedeutet, dass die Stiche weiter voneinander entfernt sind. Benutze den Heftstich für Nähproben, um dir später das Auftrennen zu erleichtern.
Stichbreiten Einstellrad
Das Stichbreiten Einstellrad geht einher mit dem Zickzackstich. Die Einstellung bestimmt den Abstand der Nadel von Stich zu Stich und erstellt so alternative Stichmuster.
Fadenspannung Einstellrad
Das Fadenspannung Einstellrad steuert die Spannung der Scheiben, die diese auf den Faden ausüben. Der Knopf oder das Rad zum Einstellen befindet sich entweder an der Ober- oder Vorderseite der Nähmaschine. Bei älteren Modellen passt man die Spannung direkt an den Scheiben durch Schrauben oder Knöpfe an.
Rückwärtstaste
Mit der Rückwärtstaste kann die Maschine rückwärts nähen. Ältere Modelle haben einen Hebel oder Knopf, der die Richtung, in die sich die Transporteure bewegen, umkehrt. Neuere Maschinen haben einen Rückstichknopf, der von allein einige Stiche rückwärts näht.
Anschiebetisch
Der Anschiebetisch ist abnehmbar und meist kombiniert mit einem Zubehörfach, in dem du Notizen oder Zubehör aufbewahren kannst. Durch das Abnehmen des Anschiebetisches erhältst du einen schmalen Näharm und kannst Hosenbeine und Hemdsärmel nähen.
Fußpedal
Das Fußpedal ist vergleichbar mit dem Gaspedal eines Auto. Bei viele Maschinen kann man über einen Regler am Pedal die Geschwindigkeit einstellen. Fängst du gerade mit dem Nähen an, stelle die Geschwindigkeit auf eine geringe Stufe, um dir das Nähen zu erleichtern.
Das war´s! Natürlich unterscheiden sich die Maschinen voneinander. Nehme dir das Handbuch deiner Maschine zur Hilfe, wenn du Teile nicht verstehst oder vertiefen möchtest. Hast du Fragen, die wir nicht beantwortet haben, schreibe uns einen Kommentar!
Teil 2: Erste Schritte beim Nähen
Nachdem wir alle Teile der Maschine kennengelernt haben, können wir uns mit dem interessanten Teil befassen: Mit der Maschine zu nähen. In diesem Abschnitt befassen wir uns mit dem Aufwickeln der Spule, dem Einfädeln und den grundlegenden Stichtypen, die wir am häufigsten verwenden werden. Sobald du den diesen Teil abgeschlossen hast, bist du fähig, einfache Projekte wie Tücher, Kissen und andere kleine Projekte zu nähen.
Um mit dem Nähen anfangen zu können, muss der Faden um eine leere Spulenkapsel gewickelt werden. Man nennt es auch das Wickeln einer Spule. (Einfach, oder?). Nähmaschinen verwenden entweder Spulen aus Kunststoff oder Metall. Wichtig ist, dass du immer die passende Spule, für deine Maschine verwendest. Nur weil eine Kunststoffspule passt, bedeutet das nicht, dass jede Kunststoffspule ausreichend ist. Lese im Handbuch deiner Maschine nach, welche Spulen du benutzen kannst.immer die passende Spule, für deine Maschine verwendest. Nur weil eine Kunststoffspule passt, bedeutet das nicht, dass jede Kunststoffspule ausreichend ist. Lese im Handbuch deiner Maschine nach, welche Spulen du benutzen kannst.
HBR / Wikimedia Commons
Was wie Magie aussieht, ist am Ende auf eine einfache Mechanik zurückzuführen. Normalerweise nimmt man die gleiche Farbe für den Unter- und Oberfaden passend zum Stoff. Aus künstlerischer Sicht, aber auch um die Fehlersuche an deiner Nähmaschine zu vereinfachen, kannst du unterschiedliche Farben benutzen.
Wickeln der Spule
Um eine Spule zu wickeln, stecke die Garnrolle auf den Garnrollenstift und führe ihn entlang der Fadenführung. Die meisten Maschinen haben eine Grafik, die dir den Weg zeigt, aber auch im Handbuch findest du eine Anleitung. Im Bild unten rechts siehst du die Grafik mit der gepunkteten Linie. Führe den Faden von der Garnrolle zum Spannungsregler, über die Spannungsscheiben an der Seite, und lege den Faden um die Scheibe, zurück zur Spule.
Führe den Faden durch das Loch an der Unterseite der Spule. Halte den Faden fest und lege die Spule auf den Spulenstift. Raste den Stift mit der Spule nach rechts ein, um den Spulenmotor zu aktivieren. So dreht sich nicht der Motor der Maschine und bewegt die Nadel, sondern nur die Spule.
Halte den Faden, während du das Pedal bedienst. Ist die Spule voll und ausreichend mit Garn gewickelt, kannst du den Faden abschneiden und die Spule abnehmen. Der Spulenmotor stoppt automatisch, wenn die Spule voll ist.
Pro Tipp: Wenn du mit einem Projekt anfängst, mache dir gleich zwei oder drei Spulen fertig, um nicht mitten im Projekt unterbrechen zu müssen.
Einlegen der Spule
Nachdem dem Aufspulen kannst du die Spule einlegen. Bei unserem Modell liegt die Spulenkapsel oben – bei anderen Maschinen liegt die Kapsel an der Vorderseite. Die Idee ist gleich, aber das Einlegen variiert. Lese die Schritte im Handbuch nach, wenn die Spulenkapsel sich auf der Vorderseite deiner Maschine befindet. Liegt die Kapsel oben, lese hier weiter!
Drücke die kleine Taste an der Seite, um die Abdeckung zu entfernen. Nimm die Spule und überprüfe, ob sich der Faden gegen den Uhrzeigersinn ziehen lässt. (Es muss wie ein P aussehen. Der Faden ist der Strich und die Spule bildet den Kreis). Ziehe den Faden um die Führung herum und folge der Grafik. Schließe die Abdeckung und mache dich bereit zum Einfädeln
Einfädeln der Nähmaschine
Oft ist das Einfädeln nervig und schwierig. Mache dich bereit, um diese Angst zu überwinden! Zunächst stelle den Fadenhebel an seine höchste Position. Drehe das Handrad in deine Richtung, bis der Hebel sichtbar ist.
Wenn sich der Faden immer noch in der Spannungsscheibe befindet vom Aufwickeln der Spule, löse den Faden und folge der zweiten Abbildung (oben im Bild ganz links).Ziehe den Faden durch die Führungen entlang der Spannungsregler. Führe den Faden hinter den Fadenhebel herum durch den Schlitz nach vorne in das Nadelohr. Führe den Faden nach unten und hinter die Fadenführung. Fädel die Nadel von vorne nach hinten ein und ziehe den Faden durch das Nadelöhre.
Das manuelle Einfädeln: Benutze den automatischen Einfädler, wenn deine Maschine damit ausgestattet ist. Das manuelle Einfädeln ist etwas schwierig, zeitaufwendig und lässt einen sehr unangenehm schielen. Aber hat deine Maschine keinen automatischen Einfädler, dann muss man auf die altmodische Methode zurückgreifen. Also führe den Faden durch das Nadelöhr und lege den Faden unter den Nähfuß nach hinten. Schneide den Faden bei 5 cm ab, damit der Faden beim Nähen nicht aus dem Nadelöhr springt.
Der automatische Einfädler aka das Beste auf der Welt. Na ja auf jeden Fall ein Segen. Ziehe den automatischen Einfädler (links von der Nadel) gerade nach unten. Hake den Faden unter den Greifer und führe ihn direkt vor das Nadelöhr. Es sollte wie ein Dreieck aussehen. Schwenke den Einfädler nach vorne. Dieser greift nach dem Faden und zieht so eine Fadenschlaufe durch das Nadelöhr beim Zurückschwingen. Jetzt kannst du die Schleife nehmen und den Faden durchziehen. Einfach, oder? Nun sind wir bereit über die unterschiedlichen Sticharten zu sprechen. Beginnen wir mit dem Geradstich..
Die klassischen Sticharten
Geradstich
Der Geradstich kommt am häufigsten zum Einsatz. Es ist universell und wird dich durch viele, viele Projekte begleiten. Der Geradstiche variiert meist in der Stichlänge, reguliert durch das Stichlängen Einstellrad. Ein langer Stich ist weiter auseinander und leichter aufzutrennen. Damit kannst du Stoffe zusammen nähen und später über nähen oder auch auftrennen. Man nennt diesen Stich auch Heftstich. Ein kleiner Stich näht Stoffe enger und haltbarer zusammen.
Zickzackstich
Der Zickzackstich wird für dekorative Stiche verwendet, um Nähte zu versäubern oder zu verstärken oder elastische Stoffe zu nähen. Mit dem Stichbreiten Einstellrad stellt man den Abstand der Nadel ein und verändert so die Weite des Stiches. Je schmaler die Nähte, desto dehnbarer der Stoff.
Stepp- / Rückstich
Mit dem Rückstich verriegelt man die Naht am Anfang und am Ende, um sicherzustellen, dass sich die Naht sich nicht löst. Technisch gesehen, ist der Steppstich keine „Stichart“, aber dennoch ein wesentlicher Bestandteil beim Nähen. Wie auch immer, die Meinungen scheiden sich, ob ein Rückstich immer sinnvoll ist. Bei dünneren Stoffen wie dem Seidenimitat Crêpe de Chine von Spoonflower bedeutet der Steppstich, erst nach vorne, dann rückwärts und wieder nach vorne nähen. Dies drei Nähte verleihen dem Kleidungsstück zu viel an Volumen. In diesem Fall könntest du 0,5 cm auf dem Stoff mit der Naht beginnen, dann rückwärts und wieder vorwärts weiter nähen. Somit hast du nur zwei Nähte übereinander und nicht so dick.
Teil 3: Fehlerbehebung
In diesem Teil werden wir uns mit den drei häufigsten Anfängerproblemen und dem Beheben der Probleme beschäftigen, damit du schnell weiter nähen kannst!
Es geht um:
- Fadenschlingen
- Fadenbruch
- Nadelbruch
Diese Probleme treten aus unterschiedlichen Gründen auf und können ein Projekt zum Scheitern bringen. Die dunkle Seite beim Nähen lernen ist der Part, wenn deine Maschine streikt und du den Fehler nicht beheben kannst. Wie wir in Teil 1 gelernt haben, gibt es so viele verschiedene Teile und Bereiche, und zu wissen, wo und was hinter dem Problem steckt, macht den Unterschied zwischen einem fertigen Projekt und einer verzweifelten Googlesuche. Nachdem ich beides schon durch habe, bevorzuge ich die erste Option. Bevor wir anfangen, hier zwei wichtige Dinge, die zu beachten sind.
Generelle Hinweise:
- In 9 von 10 Fällen hilft das erneute Einfädeln der Maschine, um den Fehler zu beheben. Setze die Nadel und die Spule neu ein. Wenn das nicht hilft, kannst du diese mögliche Lösung ausschließen und andere Dinge ausprobieren.
- Spiele nicht mit der Fadenspannung! Jede Nähmaschine hat eine bestimmte Standardspannung. Verändere diese Einstellung nicht. Eine falsche Einstellung kann oft die Ursache für deine Nähangst sein. Wenn dein Einstellrad auf die richtige Nummer gestellt ist, versuche erst andere Dinge, bevor du mit dem Einstellrad der Fadenspannung spielst.
Fadenschlingen
Fadenschlingen passieren Jedem. Es bildet sich ein hässliches, wirres Durcheinander auf der Unterseite des Stoffes. Normalerweise gibt es dafür drei mögliche Ursachen:
- Die Maschine ist nicht richtig eingefädelt.
- Ihre Spule ist nicht richtig eingesetzt.
- Du verwendest nicht die passende Nadel zum Stoff.
Zum Beispiel verwendet man für das leichte, fließende Seidenimitat Crêpe de Chine von Spoonflower nicht das gleiche Garn wie für den robusten Öko Canvas. Wie ich bereits erwähnt habe, behebt man das Problem nicht, in dem man die Spannung ändert, sondern den Faden neu einfädelt. Dann lass uns weitermachen, mit der Behebung von Fadenschlingen.
Neues Einfädeln der Maschine.Neu einfädeln ist normalerweise das Erste, was ich mache. Nähmaschinen sind sehr komplex und es gibt viele bewegliche Teile. Das Problem ist oft damit behoben. Schneide den Faden ab und hole ihn durch die Maschine zurück und folge den Schritten in 2. Teil „Erste Schritte beim Nähen“.
Spule neu einlegen
Überprüfe, ob die Spule richtig eingelegt ist und achte auf die richtige Drehrichtung der Spule. Folge der Grafik auf der Nähmaschine, wenn du die Spule einsetzt.
Maschine und Spulenbereich reinigen
Es ist sehr wichtig, dass du die Maschine reinigst. Einmal die Woche reinige ich das Innere der Spulenkapsel mit einer weichen Make-up-Bürste.
Überprüfe Nadel und Faden
Achte darauf, dass deine Nadel die richtige Größe hat. Benutzt du eine zu dicke Nadel für einen dünnen Stoff, sieht die Naht nicht gut aus und kann sich kräuseln. Hast du Fragen dazu, lade dir die Nadel- und Stoffübersicht von Spoonflower herunter. Generell benötigen leichte Stoffe dünne Nadeln. Die amerikanischen Nadelgrößen gehen von 8 bis 18 und im europäische Bereich von 60 bis 110. Die meisten Verpackungen listen beide Größen auf. Machen wir weiter mit dem Fadenbruch.
Fadenbruch
Bei einem gerissenen Faden überprüfe zuerst den Faden oder besser noch, an welcher Stelle der Faden gerissen ist. Das kann ein schneller Hinweis dafür sein, was den Bruch verursacht hat.
- Stelle sicher, dass du einen hochwertigen und neuen Faden verwendest. Lege den Faden um den Finger und ziehe fest daran. Reißt der Faden, ist dieser wahrscheinlich alt und muss ersetzt werden.
- Als nächstes überprüfe die Fadenspannung. Wenn die Spannung zu hoch ist, kann der Faden leicht reißen. Lese im Handbuch deiner Maschine die ideale Spannung nach.
- Überprüfe die Spannungsscheiben. Hat sich der Faden zufällig verwickelt oder verfangen, kann das einen hohen Widerstand geben.
- Schließlich solltest du sicherstellen, dass die Größe und Art der Nadel richtig ist. Finde weitere Informationen in unserer Anleitung zum Herunterladen.
Nadelbruch / Nadelwechsel
Die Nadel bricht relativ häufig und meistens, weil die Nadel alt und beschädigt ist oder für den Stoff nicht passend. Kleine Nadelgrößen wie 60 oder 70 sind für empfindliche, leichte Stoffe. Größere Nadeln wie 100 oder 110 werden für schwere Stoffen wie Jeans verwendet und Spezialnadeln für Jeans, Leder und andere dicke Materialien. Weiter geht es mit dem Wechseln der Nadel.
Wechseln der Nadel
Die Nadel austauschen, scheint kompliziert zu sein – ist es aber nicht. Löse die Nadelklemme mit einem flachen Gegenstand oder einem kleinen Schraubendreher und entferne die alte Nadel. Schiebe die neue Nadel ganz nach oben in die Klemme und befestige die Nadel mit dem Schraubendreher oder einem kleinen Geldstück.
Häufig wird ein Nadelbruch verursacht, wenn die Nadel nicht ganz in der Klemme steckt. Löse die Nadel und setze die Nadel noch einmal neu ein.
Faden verheddert? So einfach wie sich dein Faden verheddert hat, so einfach ist dieser auch zu entwirren. Maschine neu einfädeln und Spule neu einsetzen.
Probleme mit der Fadenspannung
Probleme mit der Fadenspannung können einem den letzten Nerv rauben. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du die Standardeinstellung der Fadenspannung nicht veränderst. Wenn sich die Naht kräuselt, auf der Ober- und Unterseite lose oder locker ist oder Stiche aussetzen und du die Maschine bereits neu eingefädelt hast, könnte das Problem bei der Fadenspannung liegen. Aber schließe erst alle anderen Fehlerquellen aus. Mit etwas Glück löst du dein Problem und bist auf dem besten Weg zu einer perfekten geraden Naht.
Die 3 Punkte Checkliste zur Behebung der häufigsten Fehler
- Maschine neu einfädeln: Ja, selbst der kleinste Fehler kann dein Naht beeinträchtigen. Überprüfen die Spule, die Nadel und den Faden, um sicherzustellen, dass alles an der richtigen Stelle ist.
- Maschine säubern: Wann hast du das letzte Mal deine Nähmaschine gründlich gereinigt? Staub und Flusen sammeln sich still und heimlich im Spulenbereich und der Fadenführung an. Lass deine Nähmaschine regelmäßig warten. Wenn du täglich nähst, solltest du wöchentlich deine Maschine reinigen. Nähst du wöchentlich, reicht einmal im Monat. Wenn du nur gelegentlich nähst, reinige sie alle drei Monate.
- Nadel und Faden überprüfen: Wie schon erwähnt, ist die richtige Nadelgröße und Nadelart wichtig. Außerdem arbeite mit einem hochwertigen Garn für eine ebenmäßige Naht. Jede Garnrolle hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum, die von Garn zu Garn variiert. Wechsel deine Garnrollen von Zeit zu Zeit aus. Vermeide feuchte Räume und direkte Sonneneinstrahlung für die Aufbewahrung der Garne.
Das ist es! Es freut uns, dass du dich für unseren „ultimative Nähkurs für Anfänger“ interessiert hast. Nun bist du bereit für die Nähwelt und, um deine Nähträume zu erfüllen.
Hast du Tipps, Tricks oder hilfreiche Hinweise, die du mit uns teilen möchtest? Wir freuen uns, wenn du einen Kommentar hinterlässt und dein Wissen mit uns teilst!
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