Heute stellen wir euch die Kinderbuchillustratorin Johanna Fritz vor. Sie liebt Flamingos, Eisbären und ihren Iced Latte am Morgen. Ihre Designs fertigt sie am liebsten auf ihrem Wacom Cintiq Tablet an, denn sie und ihr „Pinsel sind nicht gerade die besten Freunde“ und wenn sie mal den Kopf freibekommen möchte, steigt sie einfach den gegenüberliegenden Weinberg hoch und schaut über die Stadt. Du willst mehr über Joanna ihre Inspirationsquellen und den Inhalt ihrer Werkzeugkiste erfahren? Dann lese gleich weiter!
Was ist dein Job? Bist du Vollzeit Künstler bzw. Designer?
Ich war von 2006 bis 2016 Vollzeit Illustratorin. Im Jahr 2016 habe ich mich dann aber als Mentor für Illustratoren und Kreative/ Podcaster/ Speaker quasi neugegründet.
Auf welchem Medium arbeitest du am Liebsten?
Mein absolutes Lieblingsprogramm ist Photoshop. Ich könnte nicht ohne. Ein Glück gibt es diese Technik. Ich habe nämlich den Hang dazu Wassergläser umzuschmeißen und der Pinsel und ich sind auch nicht die besten Freunde. Um so besser, dass man mit Photoshop auch einen Aquarell-Look hinbekommen kann, wenn man denn will.
Beschreibe deinen kreativen Prozess. Wie sieht ein typischer Tag für dich aus?
Wenn ich für Kunden illustriere, dann setze ich mich an ein Wacom Cintiq Tablet und werfe Photoshop an. Egal ob Skizze oder Kolorierung, ich nutze es einfach für alles. Ich bin eher jemand, der sehr strukturiert arbeitet, statt im Chaos zu leben. Das mag daran liegen, dass ich zwei kleine Kinder habe und mein Arbeitstag somit nur ca. sechs Stunden hat. Da muss man die Zeit gut einteilen und effektiv arbeiten. Ich tracke sogar meine Zeit, die ich pro Seite oder Skizze brauche. Klingt irgendwie so gar nicht kreativ, wenn ich das gerade lese. Haha.
Ansonsten beginnt mein Arbeitstag nach einem Iced Latte (auch im Winter) damit, dass ich in mein zehn Minuten entferntes Büro gehe. Dann werden erst einmal Emails beantwortet, Social Media nach Nachrichten gecheckt und dann beginnt der Tag. Ich habe immer alles im Google Kalender stehen was so ansteht. Außerdem nutze ich noch ein Projektmanagement Tool namens Meistertask. Mal werden Videos gedreht, mal illustriert, mal Fotos geknipst oder Podcast Interviews geführt. Das ist von Tag zu Tag unterschiedlich und das ist genau das was ich so mag. Die Abwechslung. Halt Abwechslung mit Plan 😉
Wie oft werden Designs (oder Kunstwerke) noch einmal überarbeitet oder bearbeitet, bevor du eine endgültige Version veröffentlichst?
Überarbeitung… das kommt drauf an. Wenn es für Kunden ist, entscheiden sie ja meist wie oft ich noch mal was korrigieren soll. Bei mir selber sind es eher wenige Korrekturrunden. Meist mache ich ein Design fertig, gucke es mir dann am nächsten Tag noch einmal mit einem frischen Auge an und korrigiere dann, wenn nötig. Aber ich schicke lieber alles raus in die Welt, ehe ich wochenlang an nur einem Design sitze.
Was bedeutet Design für dich?
Design ist vielleicht nichts Lebensnotwendiges, aber es macht das Leben schöner. Bunter. Es macht Spaß. Gutes Design bei Produkten oder intuitive Oberflächendesigns bei Programmen kann sogar helfen. Von daher… gutes Design kann einiges verbessern. Und wenn es nur meine gute Laune am Morgen ist, wenn ich mir meine schick designte Kaffeetasse anschaue.
Magst du es Muster zu erstellen?
Oh ja, ich liebe es Muster zu erstellen. Ich finde es immer total verrückt, wenn man erst mit ein paar kleinen Zeichnungen beginnt, dann immer mehr und mehr füllt und am Ende entsteht ein fertiges Muster das eine ganze neue Welt für sich ist.
Auf welchem Objekt/Gebäude möchtest du gern mal mit deinen Zeichnungen sehen?
Ach, eigentlich ist immer alles spannend. Aber ich hätte Spaß daran mal eine gesamte Kollektion zu gestalten. Vielleicht eine Papeterie-Kollektion. So mit Notizbuch, Stiften, Karten, Geschenkpapier und was es sonst so alles gibt.
Was ist in deiner Werkzeugkiste?
Werkzeugkiste? Ich bin nicht der größte Bastler, aber da wäre definitiv eine Heißklebepistole drin. Hält besser als jeder Hammer 😉
Welchen Ort in der Welt würdest du gerne mal besuchen?
Das gibt es soooo viel was ich mir noch ansehen mag. Aber einmal mag ich noch irgendwohin wo es ganz viele Flamingos gibt. Da gibt es doch diese Insel Aruba mit Flamingos am türkisen Strand. Das andere wären Eisbären an der Hudson Bay. Zwei totale Extreme ich weiß. Und eigentlich hasse ich es, wenn es kalt ist. Aber Eisbären in echt würde ich gerne sehen.
Wer beeinflusst deine Arbeit? (Das kann jeder sein, nicht nur ein Künstler) Und warum?
Meine Kinder. Absolut. Da meine Illustratione hauptsächlich für Kinder sind, sind die beiden eine super Inspirationsquelle. Ich werde nie vergessen, wie ich Kinderbücher plötzlich mit ganz anderen Augen, eben Kinderaugen, gesehen habe. Ich habe mich wirklich gefragt „Wie konnte ich früher ohne Kinder eigentlich Kinderbücher machen?“. Sie sehen so viele anders als wir Erwachsene.
Wenn du ein Protagonist in einem Roman wärst, wer wärst du?
Ach du meine Güte. Als erstes fiel mir gerade Pippi Langstrumpf ein. Frag mich nicht warum. Die macht alles völlig ohne Plan. Ganz anders als ich. Aber vielleicht wäre das genau deshalb auch mal sehr lustig. Sich nicht um alles eine Kopf machen und einfach in den Tag hineinleben. Dabei das Pferd noch auf den Baum setzen und eine Limo schlürfen.
Welcher Song beschreibt am besten deinen kreativen Prozess?
Oi. Ich setze meinen Joker ein. Darf ich? Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich mit meiner Assistentin schon Jingle Bells im Sommer im Büro geschallert habe und manchmal Biene Maja vor mir her pfeife, weil es Zuhause beim Frühstück schon hoch und runter lief.
Wenn du Kunst mit nur einem Werkzeug erstellen könntest, was wäre das?
Photoshop.
Was war der hilfreichste Tipp, den du gelernt hast, entweder um Kunst oder Design zu kreieren oder um motiviert zu bleiben und inspiriert zu werden?
Ob es der hilfreichste ist weiß ich nicht, aber einen den ich gerne mag ist „Progress. Not perfection.“ Einfach machen. Perfektionieren kann man später immer noch. Wer es gleich perfekt haben will, wurschtelt ewig an einer Sache herum. Lässt sie dann a Ende vielleicht sogar wieder liegen und es wird nie fertig. Lieber machen. Der Welt zeigen. Und dann vielleicht beim zweiten Versuch noch besser machen.
Wann und Wo kommen dir die besten Ideen?
Wenn ich auf den Weinberg gegenüber hoch steige und über die Stadt gucken kann. Das macht den Kopf frei und man hat so eine Art „Draufsicht“ auf alles. Oder im Urlaub. So ab der zweiten Woche 😉
Was ist deine Lieblingsfarbe?
Türkis, Pink und Gelb.
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